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Die volle Maklerprovision, bitte!
23. mai 2015

Nach Meinung von Jakob Mähren, geschäftsführender Gesellschafter der Mähren-Gruppe, sollten Immobilienkäufer nicht versuchen, die Maklercourtage zu drücken. Wer anstandslos und zügig bezahlt, hat bei den Maklern ein Stein im Brett und bekommt die Filetgrundstücke angeboten.

Immobilieninvestoren sind gut beraten, bei der Maklerprovision nicht zu verhandeln. Sicherlich ist die Maklercourtage für Investoren ein großer Posten in den Transaktionskosten. In Berlin müssen Investoren 7,14% inklusive Umsatzsteuer bezahlen. Hinzu kommen die Grunderwerbsteuer mit 6% sowie Notar- und Gutachterkosten. Somit summieren sich die Kaufnebenkosten auf etwa 14%. Da lässt sich leicht ausrechnen, wie hoch die Wertsteigerung sein muss, um allein diese verlorenen Transaktionskosten wieder hereinzuholen.

Dennoch halte ich es für einen großen Fehler, wenn Investoren versuchen, die Maklerprovision zu drücken. Wer sich unter Maklern den Ruf aufbaut, dass er nie die volle Provision bezahlt, ist für einen Makler bestimmt nicht die erste Adresse, wenn dieser ein attraktives Objekt im Angebot hat. Sicherlich gibt es viele professionelle Investoren, die durch hausinterne Vorgaben verpflichtet sind, nicht mehr als 2% bis 3% an Courtage zu zahlen. Wer diese Vorgaben nicht hat, sollte aus den genannten Gründen lieber die volle Provision zahlen.

Aber nicht nur die Höhe der Provision ist entscheidend. Auch die Geschwindigkeit, mit der die Provision gezahlt wird, ist im Markt sehr unterschiedlich. Es gibt Investoren, die selbst nach Vertragsabschluss noch versuchen, die Maklercourtage nach unten zu verhandeln. So kann es einige Monate dauern, bis der Makler seine verdiente Provision erhält.

Aber auch bei Käufern, die mit der Provisionshöhe einverstanden sind, kann es mehrere Wochen dauern. Letztlich steht dem Makler die Provision ohnehin zu. Es macht daher gar keinen Unterschied, ob die Provision sofort oder erst nach mehrmaliger Aufforderung seitens des Maklers bezahlt wird.

Der einzige Unterschied: Der Makler wird es sich merken, wie leicht oder schwierig es bei dem Investor ist, die Courtage zu bekommen. Ich zahle die Provision immer unmittelbar nach Beurkundung. Voraussetzung dafür ist ein rechtskräftiger Kaufvertrag, also keine Vorkaufsrechte, Rücktrittsmöglichkeiten des Verkäufers oder Ähnliches. Makler sind von dieser Praxis oft sichtlich beeindruckt. Sie merken sich, dass ich nicht nur die volle Provision bezahle, sondern auch sofort überweise.

Auch wenn die Transaktionskosten durch dieses Vorgehen sehr hoch sind: Die Investition lohnt sich. Schließlich bieten Makler ihre Filetstücke erst den Investoren an, mit denen sie gerne zusammenarbeiten. Dadurch können Objekte gekauft werden, mit denen die Transaktionskosten schnell wieder erwirtschaftet werden können. Da zahle ich sehr gerne die volle Maklercourtage.

Quelle; IZ 01/2015